Niederdeutsches Hörspiel von Helga Bürster
Am 17. April 1945 nehmen die britischen Truppen das „Reichsmusterdorf“ Dötlingen bei Oldenburg ein. Der Krieg ist vorbei. Aber drei Tage vorher, am 14. April, hasten die Nazis des Dorfes noch ratlos herum. Einige verstecken sich, einige kämpfen noch, in der aussichtslosen Situation umso erbitterter.
Die berüchtigte „Werwolf“-Gruppe wütet gegen „Verräter“. An diesem 14. April wird der Bauer Willi Rogge von ihnen ermordet, weil er Nazi-Gegner war, weil er den Hitlerguß verweigerte, weil er fälschlich der Plünderei bezichtigt wurde und weil er sie an die Sieger verraten könnte.
Am 14. April 2014 erschien der Spiegel mit der Titelgeschichte „Mein Vater, der Mörder“ von Cordt Schnibben. Sein Vater war ein „Werwolf“, war einer der Mittäter gewesen. Schnibben holte die Geschehnisse wieder ans Tageslicht.
Die Autorin Helga Bürster lebt in Dötlingen und wusste von „dieser Geschichte“. Man erinnerte sich im Dorf, wie man sich an eine böse, aber überstandene Krankheit erinnert. Helga Bürster hat daraufhin ein Hörspiel geschrieben, in dem einer der Mörder auf den Sohn des Opfers trifft. Und der zieht ihn zur Rechenschaft.
Wie soll es weitergehen in einem Dorf, in dem die Nachkommen des Opfers neben den Nachkommen der Mörder leben?
Das Nordwestradio sendete das Hörspiel zum 70. Todestag von Willi Rogge.
Mitwirkende: Erkki Hopf, Oskar Ketelhut, Birte Kretschmer, Edda Loges, Harald Maack, Jürgen Uter.
Musik: Serge Weber
Redaktion und Regie: Hans Helge Ott
Produktion: Radio Bremen/ NDR 2015
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